Anfahrt zur Schweiz 02.10.2020
Nachdem wir dieses Jahr fast alle Urlaube aufgrund Corona im Inland verbracht hatten und selbst unsere letzte Auslandsreise Frankreich, genauer gesagt die Normandie jetzt Risikogebiet war, wollten wir dann doch in Deutschland Urlaub machen, die mecklenburgische Seenplatte sollte es werden. Reiseführer war gekauft, aber als das Wetter einige Tage immer schlechter wurde, sagte ich eine Woche vor Reiseantritt, komm wir fahren wie zuvor geplant nach Italien. Auch hatte mein Freund Peter recht, in Italien war im Moment nirgendwo Risikogebiet :-). Den Reiseführer von Emilia-Romagna hatten wir schon dieses Jahr im Angebot gekauft und wartete auf uns. Wir verfolgten das Wochenende vorher den Verkehr am Gotthard-Straßentunnel und Samstagmorgens hieß es im Radio, schon zwei Stunden Stau vor dem Tunnel wegen Baustelle und Schnee. Sonntag blieb die Lage gleich, so dass ich mit Isabelle ausmachte, Freitags um fünf Uhr, nachdem sie fertig mit ihrer Arbeit war, zu starten. Wir fuhren durch das Saarland nach Frankreich durch den Elsass, welches zu den wenigen Departement gehörte, wo in Frankreich noch kein Risikogebiet war. Leider wurde es nun schon um kurz nach sieben dunkel, was das Fahren anstrengender machte. An Straßburg vorbei bis Basel in der Schweiz, wo an der Grenze nicht kontrolliert wurde. Isabelle meinte nur das es super ist, das es nicht regnete. Nach weiteren 100 Kilometer und etwa 100 Kilometer vom Gotthard entfernt, fing es richtig an zu regnen, so wie ich es schon einen Tag vorher, in der Wettervorhersage gehört hatte. Wir fuhren langsamer, aber den Tunnel wollten wir heute noch packen. Als wir die knapp 17 Kilometer durch den Tunnel dann geschafft hatten, parkten wir um kurz nach 23 Uhr unser Auto an einer Raststätte neben andere Wohnmobile, etwas was wir noch nie gemacht hatten, an einer Raststätte zu übernachten. Aber es schüttete aus vollen Kannen und da war der Platz auch sicher ;-). Nach einer Kleinigkeit essen, ging es dann auch schon müde ins Bett. Wobei das Auto vom Wind hin und her geschaukelt wurde und der Regen laut aufs Dach hämmerte. Aber die Nacht war nicht schlecht, auch weil von den Autos auf der Autobahn nichts zu hören war.
Bibbio 03.10.2020
Gegen 7 Uhr wurden wir dann wach und beschlossen aus dem Regen zu fahren und das Frühstück später einzunehmen. Im Radio hörten wir dann, dass die A2 gesperrt sei wegen Überflutung und kein Durchkommen mehr am Gotthard-Straßentunnel möglich sei. Toll, alles richtig gemacht und später hörten wir auch, dass kurz nach Mitternacht die Strecke für einen ganzen Tag geschlossen war. Die Fahrt war aber trotz des heftigen Regens bei Tageslicht angenehmer und zwischen den Bergen, schoss das Wasser nur so in Wasserfällen von den Bergen herunter, so etwas hatten wir noch nicht gesehen. Unterhalb der Berge wurde der Regen weniger und zwischen Como und Mailand machten wir erst mal Frühstückspause. Wir setzen unsere Fahrt dann aber fort in die nächsten Berge, nach Bobbio, einen kleineren schönen Ort unterhalb von bis zu 1400 Meter hohe Berge. Schön war die Gegend hier, aber der Stellplatz selbst war geschlossen und auf allen anderen Parkplätzen, war das Übernachtungen verboten. Wir stellten unseren Adriano auf die anderen Seite des Flusses und überquerten erst mal das Highlight des Ortes, die Brücke.
So machten wir unsere Besichtigung des Ortes, der uns sehr gut gefiel und beschlossen dabei, doch hier zu übernachten, auch weil auf einem Parkplatz schon einige Wohnmobile standen.
Als wir am der Touristeninformation vorbei kamen, fragte ich um sicher zu gehen, ob es okay sei, dort zu Übernachten und die gute Dame meinte, sie würde es abklären und wir sollten in einer halben Stunde nochmals vorbei kommen. So duschten wir erst mal und suchten uns den passenden Stellplatz auf dem Parkplatz :-). Wieder an der Touristeninformation, bekamen wir das offizielle okay. Auch bekamen wir den Hinweis, dass einige Wege für unsere Wanderung am nächsten Tag gesperrt sein könnten, aufgrund der Überschwemmungen der letzten Tage. Wir schauten uns noch etwas die Stadt an und gingen dann in eine Bar um einen total überteuerten Rotwein zu trinken, 4 Euro für 0,1 Liter in Italien, nee. Dann ab in die Pizzeria nebenan, wo wir gerade noch so einen Tisch bekamen. Lecker war das Essen, erst teilten wir uns Spagetti Carbonara und dann gab es für jeden noch eine Pizza.
Die Flasche Rotwein für 10 Euro und hier aus der Gegend, war auch richtig lecker. Mit vollem Bauch schauten wir noch einen Film, da es noch früh war, bevor wir dann schliefen.
Wanderung und auf nach Cremona 04.10.2020
Mensch war das nee Nacht für mich, ich hatte Brand wegen dem Essen und trank alles Wasser was ich fand weg :-). Dann gab es erst mal Frühstück und im Anschluss kurz in den Supermarkt, Kleinigkeiten kaufen. Lustig das fast in ganz Europa die Geschäfte Sonntags teilweise offen haben, nur Deutschland mit der Kirche und den Gewerkschaften wehren sich standhaft dagegen und erlauben ein paar Mantelsonntage. Alles verstaut, suchte wir mit unsere OSM App einen Weg in Richtung Pass, der schon 50 Kilometer vorher im Tal auf Schilder stand. So ging es stetig berghoch, mit dem Wissen, das meine Operation erst gut zwei Wochen her war und wir nicht wussten, ob wir die 900 hundert Höhenmeter schafften. Als Alternative suchten wir schon einen andern Weg heraus, um eine Runde zu drehen.
Nach einer guten Stunde bergauf, wurde es in Richtung Berge immer dunkler und es schaute aus, als ob es dort regnete und dieser langsam zu uns hinüber kam. Ich sagte Isabelle, komm lass uns dort hinüber gehen um den Weg abzukürzen und 12 Kilometer sollten auch reichen. So ging es erst mal ohne Höhe zu machen weiter, bevor es dann schnell bergab zum Auto ging, was auch gut war, da es langsam anfing zu regnen. Wir verschoben unserer Dusche erst mal und fuhren auf einen etwa 40 Kilometer entfernten Stellplatz in der Nähe von Cremona, in der Po Ebene. Dort war gerade Fest, also Knoblauchfest, da das Dorf hierfür bekannt war. Da der Stellplatz voll war, parkten wir auf der Wiese dahinter, die zum Parken freigegeben war. Nach dem Duschen machten wir dann unsere Runde durch Dorf, wobei am Festeingang sogar Fieber gemessen wurde.
Nett war es, und Isabelle kaufte sich auch einen Knoblauchzopf, nachdem sich mich lange genervt hatte ;-). Essen gab es danach im Adriano, der Kühlschrank musste langsam mal geleert werden. Zum Abschluss dann noch einen Tatort im TV, ich hatte noch genug Datenvolumen für den Abrechungszeitraum übrig.
Parma und Umgebung 05.10.2020
Die Nacht war okay, auf jeden Fall ruhig und schön dunkel, den Vorhang den ich für die Hecktür gebastelt hatte war anders als in den beiden letzten Nächten, nicht nötig. Wir frühstückten, machten das Klo sauber und füllten wie immer etwas Wasser auf. Dann ging es als erstes Ziel nach Busseto, der Geburtsstadt von Giuseppe Verdi. Klein und nett war das Dorf, hatte aber nicht viel zu bieten.
Also weiter nach Fidenza, aber so richtig warm wurden wir auch hier nicht und irgendwie übertrieb der Reiseführer :-).
Also waren wir gegen Mittag schon in Parma, so wie die Stadt, der Fluss und auch der Schinken hieß, der etwa 20 Kilometer in Richtung Berge am Fluss produziert wird. Einen Parkplatz fanden wir gut 1 Kilometer außerhalb der Altstadt, so dass wir schnell in dieser waren. Schöne Gebäude waren hier und wir schauten uns etwas um. Dann kam der Hunger und wir schauten nach einem Restaurant. Da es schon halb drei war und auch noch Montag, wo eh viele geschlossen hatten, fanden wir auch mit Hilfe von TripAdvisor ein kleines und einfaches Restaurant. Wir setzten uns draußen hin und der Typ konnte gut Englisch, was die Bestellung leichter machte :-). Wir teilten uns erste eine Suppe und Isabelle nahm sich dann Pasta mit Gemüse und ich gefüllte Pasta in Brühe. Essen war okay, aber nicht der Hochgenuss laut TripAdvisor. Dann schlenderten wir zur Kathedrale, die von innen echt beeindruckend war.
Noch etwas umher laufend, hatten wir dann keine Lust mehr auf Stadt und gingen zurück zum Adriano. Nun hieß es ab in Richtung Berge, wo wir morgen wandern wollten. Ca. 20 Kilometer hinter Stadt Parma am Fluss Parma, lag das Zentrum der Parma Schinken Produktion und unser heutige Stellplatz, auf dem Gelände einer Schinken Fabrik 🙂 . Da es nach dem Einkaufen aber schon 18 Uhr war, gab es dort weder eine Besichtigung noch etwas zum Probieren. Wir futterten unser Brot und einen Salat und machten uns früh ins Bett, nachdem unser Filmabend beendet war.
Wanderung und auf nach Pontremoli 06.10.2020
Die Nacht war ruhig und ganz gut. Die Sonne schien uns ins Fenster und so stand erst mal Frühstück an. Dann fertig machen, hinunter ins Dorf Klo leeren und an den etwa 40 Kilometer entfernten Startpunkt der Wanderung in die Berge fahren. Ich hatte zuvor den Wanderführer Toskana Nord gekauft und in die App geladen. Auf dem Weg verpasste ich eine Abfahrt und so versuchte ich an einer Stelle zu drehen. Dabei schrabte etwas vom Fahrzeugboden über die Straßenkante, obwohl es dort gar nicht hoch war. Wir hielten kurz danach an und schauten nach. Alle Tanks waren dran und nichts zu sehen. Isabelle meinte dann hier an der Stufe. Das vordere Blech war etwas verbogen und beim genauen Hinschauen, auch die Schrauben der Halterung. Die Stufe fuhr so nicht mehr raus. Also zuhause mal abbauen, neue Schrauben besorgen und evtl. den Halter etwas gerade biegen und wenn das nichts bringt, einfach nach Ersatzteile schauen oder neue Stufe kaufen. Dann fuhren wir weiter auf 1200 Hundert Meter Höhe. Dort war ein toller Parkplatz und ein Rifugio, welches aber geschlossen war, jedoch viele Arbeiter richteten den Parkplatz und die Umgebung her. Leider war von der Sonne nichts mehr zu sehen und der Wind und Nebel waren nicht wirklich angenehm. Egal, Ziel war der Monte Marmagna, die Quelle des Parmas und mit 1850 Meter zu schaffen. Der Weg war gut aufgebaut aber je höher wir kamen, um so stürmischer wurde es.
Als wir dann auf 1700 Meter waren, ging es aus dem Wald auf freie Fläche. Ohne Nebel und Wind bestimmt toll, aber so mussten wir uns fast an den Felsen festhalten, weil der Wind so stark war. Da es mit dem Gipfel nicht getan war, sondern wir dort noch weiter über den Kamm mussten, brachen wir hier ab und machten uns auf den Weg zurück. Pilze fanden wir aber keine, obwohl dies hier Pilzgebiet war .-( . Am Auto angekommen, erst mal Heizung an und auch das Wasser zum Duschen aufheizen. Bei den etwa 5 Grad hier auf dem Berg, war uns richtig kalt geworden und Isabelle fror. Etwas später ging es dann und wir beschlossen hinunter zu fahren, weil es hier einfach zu kalt und windig war. Wir fuhren nun aber über den Pass zur Toskana und in den Ort Pontremoli, wo wir uns auf einen schönen Parkplatz stellten. Danach gab es eine Pizza nebenan und noch bei leichtem Regen eine kurze Altstadtbesichtigung.
Equi Therme 07.10.2020
Trotz Parkplatz im Ort eine gute Nacht gehabt, nur immer den Brand nach der Pizza ;-). Wir gingen nochmals bei Tageslicht durch den netten Ort, heute war sogar Markt und die Leute kauften rege an den Ständen ihre Lebensmittel ein. Wir kauften auch Brot und Pecorino Käse ein. Mit dem Aufzug ging es hoch zum Castello aber die 8 Euro Eintritt fürs Museum gaben wir nicht aus.
Dann zurück ins Auto und wir fuhren weiter wieder in Richtung Berge. So richtig hilfreich war der Rother nicht und eine Hinweistafel zeigte und den Weg zur Equi Therme und laut ParkforNight gab es dort sogar einen Stellplatz. Dort angekommen, waren wir im sehr kleinen Ort. Von hier unten sahen wir auf dem Berg ein anderes Dorf, dass wir als Ziel auswählten. Nach ein paar Meter mit Unterstützung von OSM, war sogar schon ein Hinweisschild zum Ort. Der Weg war gut ausgebaut, wohl ein alter Verbindungsweg zwischen den Ortschaften.
Wie erwartet ging es stetig bergauf durch einen schönen Wald und hier lag der Boden wieder nur so voll mit Maronen, wie letztes Jahr schon im Piemont. Der Ort selbst war richtig schön mit den vielen kleinen Gassen. Als Rückweg wählten wir die Straße, da eh keine Auto dort fuhren, es war quasi nee Sackgasse zum Dorf. Wir gingen noch durch zwei andere Ortschaften und sahen von der Straße einen Steinbruch. Ich sagte erst Isabelle es sieht aus wie Schnee, aber tatsächlich wurde dort Marmor abgebaut.
Unten angekommen, gingen wir noch etwas Sprit kaufen, um nicht zu verdursten :-). Dann noch gut zwei Kilometer zurück zum Adriano und wir hatten heute genug vom Wandern. Nach einer Dusche, die richtig gut tat, kochten wir ein Pilz Risotto, welches richtig lecker wurde. Isabelle fand heraus, dass wohl ab morgen überall in Italien Maskenpflicht angeordnet wurde, auch auf Straßen, Ausnahme wohl nur wenn sonst keiner in der Nähe ist, so wie hier auf den Wanderwegen.
Wanderung und weiter in die Toskana 08.10.2020
Die Nacht war ruhig, wenn auch kalt, Züge fuhren nur selten vorbei und störten uns nicht. Eigentlich wollten wir zwei Nächte hier bleiben, aber die Wanderwege waren dann doch nicht so vorhanden wie erhofft. Also nach dem Frühstück alles sauber machen und weiter ging die Reise. Wir fuhren ein Stück zurück, bevor es weiter in Richtung Lucca ging. Der nächste Ort sollte Piazza al Serchio sein, wo wir uns für die Nacht umschauen wollten. Ein paar Kilometer davor, war die Gegend so schön, dass wir hoch zu einem Ort fuhren, Adriano parkten und von hier eine Wanderung starteten.
Es ging lange Zeit bergaufund wieder durch Kastanienwälder, ein Wegweiser zeigte uns den Weg zum Monte Tondo, aber die nächsten gut 400 Höhenmeter sparten wir uns und nahmen einen Weg hinunter durch einen Buchenwald. Die letzten 2,5 Kilometer mussten wir auf der Straße laufen, aber es kam in der Zeit nur ein Auto vorbei :-). Die Stellplatzsuche war dafür etwas aufwändiger, wir fanden nichts was gefiel. Bei Castelnuovo di Garfagnana wurden wir dann fündig, nicht schön, aber hinter dem Sportplatz war es ziemlich ruhig. Wir duschten und gingen in den Ort, der sogar ganz hübsch war.
Dort ging es in ein Restaurant um unseren Hunger zu stillen. Lecker war es, aber einfach, nur das nach der Normandie hier alles nicht so lecker schmeckte, irgendwie waren wir von der Normandie verwöhnt worden.