Für den Transport der Räder und auch eine Sicherung der Stapelboxen, die wir im Hornbach gefunden hatten, musste noch eine Lösung her. Gegen den Fahrradhalter an der Hecktür sprach, dass wir nicht das Gewicht von 2 E-Bikes oder Citybikes an die Hecktür hängen wollten und auch, dass ich mir auf der Messe schon die Nuss an so einem blöden Halter gestoßen hatte 🙁 . Außerdem hatten wir schon ein so tolles Auto mit elektrischem Hubbett, den Adria Twin Supreme 640 SGX 🙂 und da spricht alles dafür, diese sicher im Innenraum zu transportieren. Auf der Suche im Internet, bin ich dann auf die Beschreibung von Promobil und einen Blogbeitrag von womoguide.de gestoßen, die das System von Radfazz vorstellten bzw. verbaut hatten. Im Blog von Gerfried, hat der Einbau ja nicht so wie vorgenommen geklappt und auf der Seite von Radfazz, wurden Einbausätze für alle Typen von Wohnmobilen angeboten, aber nicht für Kastenwagen. Gut, ich konnte mir einen Leiste kaufen und die Löcher dann rein bohren, um die Schrauben der vorhandenen Laderaumsicherung zu nutzen, aber basteln für knapp 200 €. Außerdem hatten wir im Hornbach super Klapp- und Stapelboxen mit dem Maß 60×40 cm gefunden, die wir gerne gegen verschieben sichern wollten, um die Räder nicht zu beschädigen. Auch war da immer noch im Hinterkopf, was mit den Kisten bei einer Vollbremsung oder Crash passiert, dafür wären Spanner eine gute Idee. Ich fand bei Ebay eine Leite von 20 mm Höhe und 80 mm Breite, bei der war es durch die vier Nuten möglich, die Räder auch versetzt zu befestigen. Zufällig fand ich bei Amazon die Spannhalter Delta Bike Hitch Pro, für knapp 25 €, die für diese Schienen optimal passen würden. Also bestellte ich mal zwei davon und beschäftigte mich nun mit den Systemschienen, die mich auf die Seite von Dold Mechatronik führten. Hier bekam ich alles, 20×20 mm Profile für die Kisten und auch das 80 x 20 mm Profil für die Fahrräder. Nutensteine waren im Angebot und auch ein System für unsichtbare 90 Grad Befestigung. Ich erstellte eine Skizze und überprüften alles direkt im Wohnmobil.
Alles scheint zu klappen, Fahrradprofilschiene 120 cm breit und zwei Kisten a 60 cm hintereinander auf der Wassertankseite, wo sie am wenigsten stören. Sonntagsnachmittags dem Internet sei Dank, bestellten wir folgende Dinge bei Dold Mechatronik:
- 1 Stück Aluminiumprofil 20×80 I-Typ Nut 5 1200mm
- 1 Stück Aluminiumprofil 20×20 I-Typ Nut 5 1240mm
- 1 Stück Aluminiumprofil 20×20 I-Typ Nut 5 450mm
- 1 Stück Aluminiumprofil 20×20 I-Typ Nut 5 410mm
- 20 Stück Nutenstein mit Steg I-Typ Nut 5 Gewindedurchmesser M5
- 12 Stück Automatik Verbinder I-Typ Nut 5 inkl. Befestigungssatz
- 2 Stück Profilabdeckkappe 20 I-Typ Nut 5
- 2 Stück Profilabdeckkappe 20×80 I-Typ Nut 5
- 4 Stück Abdeck & Einfaßprofil TRANSPARENT I-Typ Nut 5, Länge 2 Meter
Alles zusammen für ziemlich genau 100 € inkl. Versand. Freitagnachmittags, konnte ich die Sachen schon beim GLS Paketshop abholen gehen und ich machte mich sofort daran, die Teile mit den Automatik Verbinder zusammen zuschrauben. Die Qualität der Teile war sehr gut und auch das Gewicht war überraschend schwer. Die Nutsteine hierfür waren schnell im Profil, aber mit der Schneidhülse tat ich mich erst schwer, bis ich begriff, dass diese mit einem Inbusschlüssel SW 4 oder Torx 25 einzudrehen waren und das auch noch mit Linksgewinde 😉 .
Danach waren diese schnell eingedreht, sogar schon zu schnell, dass ich bei einigen vergaß, die Nutsteine direkt einzuschieben 🙂 . Nachdem ich mit Isabelle aus der Stadt zurück kam, machten wir uns daran, die Schrauben durch die Schneidhülse in die Nutsteine einzudrehen. Mit einem Inbusschlüssel war dies nicht wirklich möglich, aber der Spannungsprüfer passte genau in die Schraube, so dass wir die Schrauben mit dem Spannungsprüfer leicht anziehen konnte und die letzte halbe Umdrehung mit einem Inbusschlüssel durchführten.
Als wir den Dreh heraus hatten, war das Gestell schnell zusammengebaut, nicht aber vorher die Nutsteine für die Klappboxenhalterung in die Profile hineinzuschieben . Ein erster Test mit Kiste und Fahrradhalter sah schon mal super aus.
Am nächsten Morgen ging es in unseren Adria. Zuerst schraubte ich die Gastür ab, da diese nur einen Abstand von ca. 15 mm vom Boden hatte, wir aber mit Schrauben im Profil etwas 10 mm mehr Abstand brauchten. Die zwei Löcher ins 20×80 Hauptprofil bohren war nach etwas ausmessen, kein Problem.
Nun ging es daran die Profile für die Ladesicherung zu befestigen. Dafür bohrte ich 4 Löcher mit 6 mm Durchmesser in die 20×20 mm Profile, um mit diesen genug Halt am Boden zu bekommen. Dann bohrte ich durch die Aluplatte in den Wagenboden ein Loch, erst durch das Profil mit 6 mm Bohrer und dann erweiterte ich das Loch auf 10 mm, natürlich ohne den Fahrzeugboden zu durchbohren was bei den knapp 30 mm dickem Einbauboden, kein Problem darstellte.
Nun drehte ich eine Gewindemuffe für Holz in den Boden. Diese fand jedoch keinen Halt, da im unteren Bereich kein Holz, sondern nur Dämmung war und auch noch etwas Luft. Auch die Muffe mit Kraftkleber zu fixieren war keine gute Idee, so bekam ich keinen Halt, schon gar nicht um dort Ladesicherung durchzuführen. Dann fand ich im Hornbach 6 mm Sechskant Verbindungsmuttern, mit einer Länge von 20 mm, also genug um diese im Boden mit Sikaflex zu fixieren. Als erstes drehte ich in jede Mutter eine Schraube zu ca. 80 % hinein und dann füllte ich den verbleibenden Raum in der Mutter mit Lötzinn, mit dem Ziel wenn ich diese ins Sikaflex hineindrückte, diese sich nicht damit füllten. Jetzt bohrte ich die restlichen 3 Löcher in den Wohnmobilboden und Isabelle machte diese mit dem Staubsauber sauber.
Das Sikaflex war nach 2 Wochen in der Tube noch okay und ich füllte Loch für Loch mit Sikaflex und drückte die zuvor angeschliffenen und mit Aceton entfettete Muttern in das Sikaflex. Ich gab dem Sikaflex etwa 20 Minuten um etwas anzuziehen und dann positionierte ich das Gestell erst an der Hauptseite und dann drehte ich langsam ein paar Umdrehungen die Schrauben in die Muttern, ohne allzu viel daran zu wackeln. Dies war wichtig, da ich später die Muttern in der Lage nicht mehr ändern konnte und die Löcher in den Profil mir kaum spiel zum Ausrichten gab. Nun war erst mal warten angesagt, damit die Muttern im Sikaflex aushärten konnten.
Ein befestigen und ausrichten der Fahrräder war nun angesagt, damit die Fahrradhalter die richtige Position fanden. Alles sah schon sehr gut aus und war auch sehr stabil. Nachdem die Fahrradhalter an der richtigen Position waren,
schnitt ich mit einem Cutter das Abdeckprofil in passende Stücke und füllte alle Nuten der Profile auf der Oberseite, so das in diese kein Dreck hineinfallen kann.
Beim Thalversand fand ich D-Ringe mit Befestigungsclip 20 mm in Edelstahl, 10 Stück für 11 Euro inkl. Versand. Diese waren schnell mit M5 Schrauben an den Nutsteinen der Profile verbunden. Im Anschluss war nun nur noch das ganze Gestell mit den 6 Schrauben am Boden zu befestigen. Der Test mit den Gepäckspanner war überzeugend und gab uns in Zukunft ein besseres Gefühl, anstatt die Kisten nur lose im Laderaum herumstehen zu haben. Die Gastür war ebenfalls schnell montiert, einfach das obere Loch für die untern Schaube verwenden und die obere Schraube neu eindrehen. Für die Fahrradhalter bestellte ich mit noch Sternschrauben M5 15 mm Länge, um diese mit dem Plastikgriff ohne Werkzeug befestigen und entfernen zu können. Alles zusammen kostet mich nun diese tolle Lösung 180 €, also weniger als das System von Radfazz mit den ich nur die Räder befestigen könnte. Der Aufwand hielt ich in Grenzen, nachdem die Lösung zum Befestigen mit Gewindemuttern und Sikaflex gefunden war.
Hallo,
Super Beitrag! Wir (mein Mann und ich) stehen auch kurz vorm Kauf eines Adria Twins. Da wir auch gerne unsere Fahrräder mitnehmen wollen, würden wir gern wissen, wie viel Abstand zwischen Boden und Bett in Mittelposition in cm verfügbar wäre und ob ihr Eure Räder auch mit Hinterrad reinbekommt. Leider sind die Maße nirgendwo im Netz angegeben.
Danke und Grüße
Anna
Hi Anna, lies einfach den Beitrag Adria kaufen, da stehen die Maße drin. Ja, natürlich bleibt das Hinterrad drin ;-). Vg Joachim
Hallo Joachim,
Darf ich zur sehr schicken Konstruktion folgende Fragen stellen: geht die Gastür überhaupt noch auf mit 80x20mm Profil und Schraube als Fixierung drin? Wie geschrieben klingt es eher nicht danach: „Zuerst schraubte ich die Gastür ab, da diese nur einen Abstand von ca. 15 mm vom Boden hatte, wir aber mit Schrauben im Profil etwas 10 mm mehr Abstand brauchten.“ Wird beim Gasflaschentausch somit erst die Schraube entfernt um dann die Tür auf zu bekommen?
Beste Grüsse
Patrick
Hi Patrick, kein Problem, da die Tür nur mit zwei Scharnieren befestigt ist, haben wir die einfach etwas höher gesetzt, war kein Problem und Tür dichtet auch gut ab, somit geht diese nun über die Schraube drüber. Nur wenn der Gabelhalter befestigt ist, muss dieser weg, deshalb die Sternschrauben zum einfachen lösen.
Vg Joachim
Hallo Camperfreunde,
Vielen Dank für die super Berichte. Ich habe mir den SGX auch angeschaut. Da ich immer Fahrräder oder Trail Motorräder dabei habe wäre das Bett nie in der unteren Position (zum Schlafen). In allen anderen Positionen ist das Bett nur 1.30m breit und die Seitenkissen würden herunterfallen. Habt ihr da schon eine Lösung gefunden? Reicht die Klemmung oder musstet ihr Stützen bzw. Winkel am Bett bzw der Bettauflage anbringen.
MfG Michael
Hallo Michael, ist kein Problem das Bett oben zu lassen. Es sind schon Winkel an der kante, so daß die Seitenteil immer eingeklemmt sind und nie herunter fallen.
Vg Joachim