Nach dem Wochenende in Köln zum Geburtstag meiner Tochter, war erst mal wieder etwas alleine sein angesagt. Ich hatte mir vorgenommen die drei Luxemburger Mullerthaltails von jeweils etwa vierzig Kilometer in drei Etappen abzulaufen. Ich beschloss den Weg Nummer zwei für dieses Wochenende zu unternehmen, da dieser mitten durch die kleine luxemburger Schweiz führte.
Ich hatte diesen vor einigen Jahren mal mit Daniel gemacht, an einem Tag wohlgemerkt, da war aber keine Zeit um nach links oder rechts zu schauen. Der Plan war das Auto gegenüber dem Hotel zu parken, dass heißt etwa zwanzig Kilometer vom Hotel entfernt, so dass ich gemütlich jeweils zwanzig Kilometer pro Tag Wanderung vor mir hatte. In Booking buchte ich also ein paar Tage vorher ein Zimmer in Berdorf, einem kleinen Dorf im Norden der luxemburger Schweiz. Ich fand dort das Hotel Kinnen, das 63 Euro für ein Einzelzimmer inklusive Frühstück in Ordnung war. Samstagmorgen fuhr ich nachdem Kaffee nach Consdorf, dass ich für mich als gegenüber des Hotels entschied. Die Wettervorhersage sagte ein schönes Wochenende vorher, wohl das letzte Wochenende mit Temperaturen über dreißig Grad für dieses Jahr. Ich fuhr also schon offen nach Consdorf, wobei es gar nicht nach schönem Wetter aussah aber die zwanzig Grad reichten dafür. Ich suchte nach einem Parkplatz der in der Nähe des Trails lag, den ich nach etwas suchen auch fand. Ich parkte das Auto und machte mich fertig für die Wanderung. Der Einstieg war schnell gefunden und nur wenige hundert Meter vom Parkplatz entfernt. Der Weg war schön im Wald aber nicht so felsig, wie ich es in der Nähe von Echternach in Erinnerung hatte.
Es ging zuerst an Scheiden vorbei, wo mit gefühlt hundert Kids entgegen kamen, gefragt aber nur ca. fünfzig. Von Scheiden ging es nicht allzu bergisch in Richtung Echternach.
Kurz vor Echternach kam eine Abzweigung nach Echternach, dort ging es aber auch weiter auf dem Trail, wobei Berdorf schon in fünf Kilometer Entfernung lag. Ich war früh an und ging hinunter nach Echternach und in der Fußgängerzone holte ich mir erst mal ein Eis in der Eisdiele Venezia. Die zwei Bällchen waren lecker ins eine große Portion. Das Eis an Marktkreuz zu genießen war wegen der Wespen leider nicht möglich.
Durch die Straßen laufend, merkt man doch wieder mal die Sauberkeit und Ordnung der Luxemburger. Über den Marktplatz schlendernd,
ging es zu Basilika, einen mächtigen Bau der sehr dominant von oben schon zu sehen war.
Von innen war dieser zu besichtigen, auch die Räume unter und hinter der Kirche. Diese war doch sehr herausgeputzt und gefiel mir sehr gut.
Ich machte mich auf den Weg zurück zur Abzweigung und setzte meine Wanderung fort. Mein nächstes Ziel war die Wolfsschlucht, eine sehr bemerkenswerte Schlucht,
die auf der anderen Seite zwei Aussichtspunkte hatte, von denen man einen schönen Blick auf die Sauer hatte.
Hinter dieser Schlucht kam das
Ein aus vielen Blöcken bestehendes Wirrwarr der sehr beeindruckend wirkte.
Hier wechselte der Weg mehrfach den kleinen Bach über kleine Brücken.
Hier zeigte die kleine luxemburger Schweiz ihre ganze Schönheit, so wie man es erwachtet und man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das nächste Highlight war die
, eine schöne Höhle, die fast schon wie eine Halle wirkt.
Von dort war es nicht mehr weit zum Hotel und so war ich eine viertel Stunde später in Berdorf. Das Hotel war schnell gefunden und lag in dem Ort in der Nähe der Kirche. Die Chefin freute sich, dass ich mit ihr letzeburgisch sprach und war sehr freundlich. Sie gab mir den Schlüssel und ich fragte nach dem Abendessen, ich hatte bei Booking gelesen das es eine Halbpension zu buchen gab. Gleich sagte sie wenn euch das Menu gefällt und zählte alles auf, ich verstand irgendwas von Saumon, Crevetten, Sorbet und Kalbsfilet. Ich fragte nach dem Preis und die fünfundzwanzig Euro schienen ok zu sein. Nun ging es zum Duschen, wobei das Zimmer etwas altbacken war aber das Bad wohl vor noch nicht allzu langer Zeit neu gemacht worden war.
Nach der Dusche schaute ich mir das Dorf an und setzte mich gegenüber dem Hotel auf die Terrasse eines anderen Restaurant zu einem Bier. Lustig wenn man die Sprachen alle hört, französisch, englisch, holländisch und natürlich deutsch. Gegen halb acht zum Essen, wobei das Restaurant sehr nett war und schon einige Gäste hatte. Die Chefin hatte mir einen schönen Tisch am Fenster reserviert wie sie sagte. Das Essen war lecker und reichlich, ich würde sagen mittlere Preiskategorie und mit fünfundzwanzig Euro sehr günstig, normalerweise wäre es mir um die vierzig Euro wert. Hier mal in Schnelldurchlauf das Menü:
Gemüsesuppe, Scampi’s und Lachs mit Blätterteigplätzchen, Sorbet, Kalbsfilet mit Kartoffelbällchen und Gemüse, zum Abschluss ein Vanilleeis in Himbeersoße. Während des Essens unterhielt ich mich nett mit einem Pärchen das hier ihren Urlaub verbrachte und von der Schwäbischen Alb kam. Wir unterhielten uns sehr lange und irgendwie konnte ich dabei das leckere Essen gar nicht so genießen. Zum Abschluss fanden wir aber alle, dass es ein sehr schönes Gespräch war und ich machte mich auf den Weg um noch etwas die Füße zu vertreten. Gleich war ich wieder im nächsten Gespräch verwickelt, diesmal mit der Tochter der Chefin, mit der ich mich über die Luxemburger, Trier als Stadt und das Leben in der Grenzregion unterhlielt. Nach meinem kleinenj Spaziergang war es Zeit zu schlafen.
Das Bett war gut, aber ich hatte lange Zeit mit einer Stechmücke gekämpft, so dass ich häufig wach war. Geweckt wurde ich von der Sonne, die mir direkt ins Gesicht schien und mich schon sehr fröhlich stimmte. Ich ging zum Frühstücken welches mir gut schmeckte, keine Riesen Auswahl, aber die Produkte die da waren, stammten überwiegend aus der Region.
Nach dem duschen ging es weiter mit der zweiten Hälfte des Trails. Diesmal war es etwa schon beim Starten sehr warm und die Vorhersage hatte recht gehabt. Es ging ein paar Meter durch das Dorf und schnell war der Wald wieder erreicht. Dort erst mal ein Boah, toll dieser Blick durch eine Art Klamm, irgendwie wird man auf dieser Tour immer wieder von neuen Eindrücken überrascht und freut sich schon diese zu begehen. Es ging ein paar hundert Meter durch diese Schlucht, immer links und rechts von Felsen eingekesselt.
Nun ging es über eine längere Stecke an Felsen vorbei durch einen dichten Wald, so dass man von der Sonne gar nicht viel mitbekam. Ich war aber nicht traurig darüber, da ich durch das auf und ab schon sehr am Schwitzen war. Zwischen den Felsen waren immer wieder kleine Höhlen, da ich aber nicht so der Höhlen und Tunnelfan bin, mied ich dieses, irgendwie ließen so Filme „The Descent“ Ihre Spuren 🙂 .
Kurz vor der eigentlichen Siedlung Mullerthal, ging es noch mal durch enge Gassen zwischen hohen Felsen vorbei.
Diese Felsen waren oft auch zu besteigen, manchmal über Stufen, teils mit kleinen Brücken und zum größten Teil gesichert.
Dann kam ich im Mullerthal an, an dieser Stelle trafen sich die beiden Trails Nummer 2 und 3. Ich erinnerte mich dort mit Daniel unser Mittagessen gegessen zu haben.
Für mich war es noch zu früh und ich setzte meine Tour fort. Nach ca. einem Kilometer trennten sich die beiden Touren und es ging erst mal steil den Berg hinauf. Dort war auch so eine Art Wahrzeichen des Mullerthals, eine Steinbrücke die ein beliebtes Fotomotiv war.
Als nächstes stand das die Felsformation Eulenburg an, dort war der Weg zwischen den Felsen so schmal, dass ich den Rucksack abnehmen musste und nur quer durchlaufen konnte.
Es ging weiter zur
, Felsen die einen Belag hatten der in der Sonne aussah wie Gold.
Mit den Felsen der Eulenburg war es nicht getan, nun kam ein ca. 50 Meter weiter Durchgang, der Déiwepёtz.
Dunkel war es dort und man freut sich über die Taschenlampe im Handy. Nee nee, das war schon so an der Grenze und ich freute mich als ich dort durch war. Da hinter waren wieder viele weiter Höhlen und Durchgänge, die ich aber bewusst links liegen ließ. Diese Art von Abenteuer war nichts für mich 😉 .
Hinter dieser tollen Landschaft war die Gegend nicht mehr so spektakulär und ich merkte das es in Richtung Consdorf ging wo mir das beim Starten schon auffiel.
Der Weg zog sich noch etwas und irgendwann war ich froh am Auto angekommen zu sein. Das Wetter war so toll, dass ich noch eine kleine Cabriotour machen wollte. Ich überlegte ob meine Mama Lust dazu hätte und rief Sie an und fragte ob Sie Lust hat ein Eis mit nach Saarburg essen zu gehen. Sie meinte Ihr sei es zu warm und ich solle nicht böse sein. War ich auch gar nicht, da es ja nur nett gemeint war und damit für Sie etwas Abwechslung an diesem Sonntag darstellen sollte. Ich fuhr also Heim um dort erst mal zu duschen und kurz bevor ich Zuhause ankam klingelte das Telefon und Mama meinte Sie wolle doch mitfahren. So ging es nach dem Duschen mit Mama nach Saarburg und dort zum Abschuss ein leckeres Eis. Es war eine sehr schöne Wanderung und es steht fest, die beiden anderen Trails in nächster Zeit auch zu gehen. Die GPS Tour meiner Tour steht hier unbehandelt zu Download bereit.
Maximale Höhe: 401 m
Minimale Höhe: 175 m
Gesamtanstieg: 1696 m
Gesamtabstieg: -1676 m
Gesamtzeit: 03:50:13