Aufstehen war nicht leicht, die Betten der Pension laden zum liegen bleiben ein und ein Blick aus dem Fenster tat sein übriges. Um 8:30 Uhr musste es dann sein, raus aus den Federn und fertig für das Frühstück machen. Der Frühstückraum wirkte sehr freundlich und hell. Wir nahmen uns einen Tisch, der für zwei Personen eingedeckt war und es gab erst mal Filterkaffee. Ich bin zwar kein Freund mehr von dieser Art Kaffee, seit es diese tollen Vollautomaten gibt, aber dieser wahr doch erstaunlich gut. Das Buffet war einfach aber die Sachen waren lecker, einige Marmeladen, etwas Wurstaufschnitt, Semmeln, dunkles Brot und das Müsli das auf jedem Buffet steht. Die Frage nach einem leckerem gekochtem Ei, wurde mir mit ja, aber erst müssen diese hier im Eierkocher fertig werden beantwortet. Wie ich nachher feststellte, waren die Eier für eine israelische Gruppe abgezählt, mein Frühstücksei wurde extra nur für mich zubereitet sobald ich an der Reihe war . Da dies doch ziemlich lange dauerte, waren wir schon soweit den Frühstücksraum zu verlassen, weil wir dachten, die haben uns vergessen. Dies wurde jedoch von der netten älteren Dame mit der Frage “Und Ihr Frühstücksei?” sofort geblockt. Da blieb uns nichts anderes übrig als weiter Kaffee zu trinken und auf das Ei zu warten. Zwischendurch fragte ich mal wo wir denn hier eine Wanderung durchführen können, so etwas 10-15 km, die Frage die zurück wie viel, 500.000 Höhenmeter, gut, wir beide verstanden das so, Sie meinte natürlich 500 oder 1000 Höhenmeter. Wir einigten uns auf so ca. 500 Meter, wir wollten es ja zum starten nicht so übertreiben. Ihr Vorschlag war auf die Salzburger Hütte zu laufen, Sie nannte uns ein paar Wege aber ich verstand nur Bahnhof, egal, das Internet weiß alles dachte ich. Auf dem Zimmer dann erst mal am Blog schreiben und danach nach der Hütte suchen. Ich fand die Hütte und das es mehrere Wege dort hin gab, 2,5 Std. oder 3,5 Std., Isabelle meinte den 3,5 Stunden sei ok. Ich recherchierte noch etwas und fand den Start bei etwa 1000m und die Hütte bei 1850m. 850m waren schon stramm aber doch zu schaffen, also auf geht’s. Nach einer kurzen Fahrt war der Parkplatz dann gefunden, aufrödeln und los.
Die Landschaft war schon herrlich aber ein Blick zum Berg rauf und ich dachte nur, boah, nur hoch, Isabelle meinte nichts und trappte los, immer Richtung Berg und hoch. Schnell wurde der Weg steiler und Isabelle immer langsamer, kein Wunder, weil Zuhause hatten wir nicht viele Wanderungen gemacht. Nach etwa 1,5 Stunden waren wir auf der Eder Alm, eine kleine Hütte wo wir erst mal etwas tranken.
Da meine Süße schon ganz schön am Ende war die Frage “und jetzt?” vielleicht den Weg da unternehmen oder Du läufst hoch und ich komme nach, so können wir wenn Du den auf dem Rückweg bist uns treffen und wir gehen dann wieder zusammen zurück. Super, nee, das war es auch nicht, wir liefen ein paar Meter zusammen hoch und dann kam der erste Vorschlag von Isabelle zum tragen. Wir liefen also einen Fahrweg und dieser ging nicht nur runter, sondern runter und wieder hoch usw. Das machten wir eine Zeit mit und irgendwann kam ein steiler Weg für Mountain Bikes der nach unten führt, den schlug ich vor zu nehmen anstatt immer weiter hoch und runter, zumal die Seilbahnstation doch noch in weiter Ferne war wie angenommen. Wir nahmen den Weg und dieser ging nur bergab, teils sogar durch Wald, was heute schon angenehm war, da die Sonne recht heftig brannte. Isabelle naschte Himbeeren, wovon es am Wegesrand sehr viele gab.
Nach etwas 1 Stunde waren wir unten und mussten nur nach am Gletscherfluss vorbei zum Auto. Hunger hatten wir auch und Kuchen vom Vortag hatten wir dabei. Isabelle wollte gerne am Flusslauf eine Rast machen, um Ihre Füße im Wasser zu kühlen. Nahe am Auto fanden wir dann eine schattige Stelle mit einem Baumstamm zum sitzen. Wir aßen etwas aber kurze Zeit später wurde uns die Stelle von einer Herde Kühe streitig gemacht, die dort Ihre Flussüberquerung vollziehen wollten. Da die Größe der Kühe doch etwas Respekt mit sich bringt, überließen wie Ihnen den Platz und gingen zum Auto.Nach einer kurzen Fahrt zurück, erst mal duschen die auch dringend notwendig war. Ich schaute nach Restaurants in Kaprun was Tripadvisor sag und kamen zu dem Entschluss, dass wir tags zuvor, in einem der guten waren. Ein anderes wollten wir uns aber trotzdem noch anschauen. Auf dem Weg dorthin kamen wir am Restaurant Dorfkrug vorbei, die Bewertungen erinnerte ich mich waren auch ok, aber erst mal ein Bier trinken und ein Snack bestellen. Auf die Frage was wir Essen und die Antwort erst mal nur ein Bier, Dann kamen nur noch pappige Antworten zurück, nee, hier essen wir auf jeden Fall nichts und nach dem Aperitif geht es weiter. Das bestellte Bier und Pizzabrot muss man wirklich nicht haben und wir waren zusammen eine Meinung das hier nur Tagestouristen hin gehen.
Wir schauten uns das zweite Restaurant aus dem Bewertungsportal noch an und ab zu unserem Hilbergers Beisl.Dort angekommen waren alle Tisch im Garten besetzt, egal, dann halt noch ein zweiter Aperitif und warten. Wir bekamen einen Tisch und diesmal wollten wir unbedingt die Marillenknödel als Dessert, also nur Hauptspeise und keine Vorspeise. Diesmal wollte ich auch kein Fleisch, bin ja mit einer Vegetarierin zusammen und da färbt das etwas ab. Also nahmen wir etwas mit Bio Saitan und als zweite Speise Tagliatelle mit Flusskrebs. Der Saitan hat mir gut geschmeckt und es war das erste mal das ich diesen gegessen habe. Dann kamen die Marillenknödel an die Reihe, zusätzlich noch ein Marillenbrand, so eine Kombination verträgt sich. Wir zahlten und zurück zur Pension, dort war im Nachbarzimmer lärm ohne Ende. Eigentlich war das Zimmer als Privat beschriftet und hatte nur ein Kuckloch, da meinte Isabelle das hat bestimmt mit den Steuern zu tun. Nach etwas Kommunikation durch klopfen an der Wand, war dann irgendwann Ruhe.